Auf Empfehlung einer Kollegin hin habe ich das Buch „Eats, Shoots and Leaves“ von Lynne Truss entdeckt – A book for people who love punctuation and get upset about it, also ein Buch für Fans der (britisch englischen) Interpunktion. Und habe einiges dazu gelernt!
- Wussten Sie, dass es tatsächlich do’s and don’t’s heißt? Ich hielt das immer für einen Deppenapostroph, schließlich handelt es sich um ein Plural-s, aber nein: zumindest im britischen Englisch absolut korrekt. Im Deutschen nicht, da heißt es Dos and Don’ts.
- Bis zum 19. Jahrhundert wurde im Englischen bei Wörtern, die mit einem Vokal enden, das Plural-s tatsächlich mit einem Apostroph abgetrennt: two potato’s war vor 150 Jahren völlig korrekt. Jetzt nicht mehr. Aber alte Gewohnheiten lassen sich ja bekanntlich schwer ausrotten!
- Vor gar nicht allzu langer Zeit hieß es im britischen Englisch auch tatsächlich 2 CD’s – jetzt sind es im britischen Englisch (und im Deutschen!) 2 CDs, im Amerikanischen immer noch 2 CD’s. Da ist es doch kein Wunder, dass so viele Leute damit durcheinander kommen, oder?
- Bei modernen Namen, biblischen Namen und ausländischen Namen mit stummen „s“ am Ende gibt es tatsächlich s’s: St James’s square. St Thomas’s hospital. Bei altertümlichen Namen ist dem nicht so: Achilles‘ heel. Und bei Jesus, obwohl er bekanntlich in der Bibel vorkommt, auch nicht: Jesus‘ disciples. Im Deutschen geht das mit dem s’s nicht, egal wie alt oder jung der Name ist!
- Es heißt: „A friend of mine“, also eigentlich doppelte Besitzangabe. Somit heißt es auch A friend of the footballer’s. Allerdings nur, wenn es sich um Personen handelt; bei Dingen, die nicht zurücklieben können, entfällt das Genitiv-s: A lover of the British Museum. Diese Regel finde ich richtig niedlich.
Bin erst zu einem Viertel durch mit dem Buch, aber der Apostroph ist nun abgehakt. Spannend. Man lernt doch nie aus!
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