Ein Büro verbraucht Strom, das lässt sich nicht verhindern. Computer, Monitor, Drucker, Telefon – alle Geräte möchten gefüttert werden. Solange Sie arbeiten, ist das auch in Ordnung, nicht jedoch, wenn sie nichts tun!
Sie wussten, dass manche Geräte auch Strom ziehen, wenn sie ausgeschaltet sind? Ich rede noch nicht einmal von Stand-by – dass dann Strom fließt, dürfte jedem klar sein. Nein, auch wenn das Gerät wirklich komplett aus ist, verbrauchen einige davon Energie. Völlig sinnloserweise, wenn Sie mich fragen.
Mein Tintenstahldrucker beispielsweise verbraucht, wenn er ausgeschaltet ist und gar nichts tut, 6 Watt und somit genauso viel wie im Stand-by-Betrieb (Ausschalten lohnt sich also gar nicht). Ich weiß ja nicht, wie häufig Sie etwas ausdrucken, aber ich komme auf maximal 10 Minuten pro Tag. Nehmen wir dennoch eine Stunde, damit es einfacher zu rechnen ist: Dann verbraucht der Drucker beim Nichtstun rund 0,14 kWh pro Tag; bei einem Preis von 25 Cent pro Kilowattstunde macht das 3,5 Cent pro Tag. Ist nicht viel, oder, 3 ½ Cent? Das ist über ein Euro im Monat und fast 13 Euro pro Jahr, die allein der Drucker verbraucht, wenn er absolut untätig ist.*
Ähnlich verhält es sich mit dem Laptop: Natürlich verbraucht der entweder Strom aus der Steckdose oder aus dem Akku, wenn man damit arbeitet. Wenn er jedoch gar nicht am Strom hängt und nur das Ladekabel untätig in der Steckdose vor sich hin dümpelt, verbraucht der Trafo 6 Watt. Ein Laptop wird am Tag länger genutzt als ein Drucker, doch auch in 16 Stunden, in denen er nicht am Strom hängen müsste oder aber gar nicht dran hängt, verpuffen 2,4 Cent pro Tag ins Nichts. Fast 11 Euro im Jahr sind das.
Auch die externe Festplatte, der PC, der Monitor und was man sonst noch so zum Arbeiten braucht, wofür sie natürlich Elektrizität benötigen, verbrauchen diese leider auch, wenn sie ausgeschaltet sind; bei mir sind das geschlagene 40 Watt. 40 Watt pro Stunde, die verbraucht werden, ohne dass sie gebraucht werden. Rund 70 Euro im Jahr sind das. Mit Drucker und Laptop-Trafo zusammen sind nun bereits 93 Euro im Jahr verloren, einfach nur, weil der Stecker nicht gezogen wurde. Eine ganze Menge, oder? Und es geht nicht nur ums Geld: Irgendjemand kann bestimmt hochrechnen, wie viele Kraftwerke man schließen könnte, wenn jeder alle Geräte, die auch im ausgeschalteten Zustand Strom ziehen, einfach an eine ausschaltbare Steckdose hängen würde – und diesen Schalter nach getaner Arbeit auch betätigt! Ein einfaches Strommessgerät hilft dabei, diese Geräte ausfindig zu machen.
Wo wir schon beim Thema Stromsparen im Büro sind: Ich bin ja ein riesiger Fan von LEDs. Nicht die 200-Lumen-Funzeln, die man im Baumarkt oder Discounter kaufen kann. Ich rede von guten LED-Birnen, die man nach ihrem Verwendungszweck auswählt. Zu achten ist bei LEDs immer auf zwei Werte: 1. Die Anzahl der Lumen. 200 Lumen sind ungefähr so hell wie eine Kerze und sollten nur in Lampen in Einsatz kommen, die mehrere Birnen brauchen. Für eine Schreibtischlampe sollten es mindestens 400 Lumen sein. 2. Auf die Kelvin-Zahl. 2700 bis 3300 Kelvin erzeugen ein angenehm warmes Licht, wie man es von herkömmlichen Glühbirnen gewohnt ist. 5000 bis 6000 Kelvin hingegen ergeben ein kaltweißes Tageslicht, das man nicht im Wohnzimmer haben möchte, sich aber hervorragend für den Arbeitsplatz eignet, weil die Augen damit nicht so schnell ermüden. Meine Birne mit SMD-LEDs (SMDs sind deutlich heller als herkömmliche LEDs) hat 510 Lumen und 5500 Kelvin, ist somit so hell wie eine 60-Watt-Birne und verbraucht dabei schlappe 5,5 Watt. Und wieder fast 30 Euro im Jahr gespart! Ganz nebenbei lebt eine LED-Birne deutlich länger als eine herkömmliche Glühbirne oder Energiesparlampe, wodurch die Ersparnis noch mal höher wird. Im Gegensatz zu Energiesparlampen enthalten LEDs kein Quecksilber und müssen nicht über den Sondermüll entsorgt werden – Sorgen um seine Kinder, wenn eine LED-Lampe mal runterfällt, muss sich somit auch keiner machen. Ja, eine gute LED hat ihren Preis – meine hat mich 17 Euro gekostet. Nach rund sieben Monaten hat sie sich somit amortisiert.
Gilt übrigens alles nicht nur für das Büro – auch Waschmaschinen, TV-Receiver, TV-Geräte, Kaffeevollautomaten usw. können alle unbemerkt Strom ziehen, obwohl sie ausgeschaltet sind. 11 Euro im Monat, habe ich tatsächlich mal durchgerechnet, spare ich allein dadurch, dass ich alle Geräte vom Strom nehme, wenn ich sie nicht benötige. Der Nutzen für die Umwelt: unbezahlbar.
*bei allen Berechnungen gehe ich davon aus, dass 230 Tage im Jahr jeweils 8 Stunden im Büro gearbeitet wird.
Tessa meint
Ein sehr informativer Artikel. Ich bin eigentlich immer davon ausgegangen, dass wenn die Geräte ausgeschaltet sind, auch automatisch kein Strom mehr genutzt wird, aber dies scheint nicht der Fall zu sein. Hier werde ich in Zukunft doch einiges anders machen.