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10. August 2015 by Miriam Neidhardt 3 Kommentare

Beliebte Fehler

Ich lese in letzter Zeit sehr viel und furchtbar gerne verschiedene Texte Korrektur, und es gibt ein paar Fehler, die eigentlich immer auftauchen:

 

Herzlich Willkommen!

Wie ist man? Willkommen. Ergo handelt es sich um ein Adjektiv und Adjektive werden kleingeschrieben. Richtig muss es also heißen: „Herzlich willkommen!“ Und da Adjektive kleingeschrieben werden, schreibt man auch chinesische Küche, soziale Netzwerke, medizinische Fakultät usw. klein. Einzige Ausnahme bilden Eigennamen: die Chinesische Mauer, Königsberger Klopse usw.

 

z.B.

z. B. ist die Abkürzung für „zum Beispiel“. Das sind zwei Wörter. Zwischen zwei Wörter gehört ein Leerzeichen. Ergo gehört auch zwischen die Abkürzungen der beiden Wörter ein Leerzeichen: z. B. Selbiges gilt für d. h., e. V. usw. Im Idealfall ist das Leerzeichen zu schützen, damit es im Falle eines Zeilenumbruchs nicht auseinandergerissen wird. Ein geschütztes Leerzeichen erhält man, indem man STRG, Shift und Space gleichzeitig drückt.

 

…

Vor die drei Punkte … kommt ein Leerzeichen – sofern das Wort vor den drei Punkten beendet wurde. Bei Sch… beispielsweise kommt kein Leerzeichen zwischen Sch und den drei Punkten, weil das Wort eben nicht ausgeschrieben ist. Das Leerzeichen vor den drei Punkten wird geschützt, das danach nicht.

 

Anscheinend/scheinbar

Oft wurde über den Unterschied gebloggt und dennoch hört und liest man diesen Fehler immer wieder:

Wenn ich sage: „Er ist scheinbar ein guter Mensch“, dann ist er kein guter Mensch, sondern tut nur so, und das weiß ich auch. Wenn ich hingegen sagte: „Er ist anscheinend ein guter Mensch“, dann könnte er ein guter Mensch sein – oder auch nicht. Zumindest macht er auf mich einen guten Eindruck. Das ist ein Riesenunterschied!

 

Sei/wäre

Die Unterscheidung zwischen Konjunktiv I (sei) und Konjunktiv II (wäre) ist manchmal ein bisschen schwierig. Grundsätzlich bezeichnet Konjunktiv I die indirekte Rede: „Er sagt, er sei zur Schule gegangen“. In diesem Fall ist er tatsächlich zur Schule gegangen, was auch durchaus möglich ist (=realis). Verwende ich hingegen den Konjunktiv II, „Er sagt, er wäre zur Schule gegangen“, dann bin ich davon überzeugt oder weiß, dass er lügt und nicht in der Schule war (=irrealis). Ein Satz wie „Benimm dich stets so, als sei es dein eigenes Haus“ muss somit falsch sein, denn aus dem Satz geht hervor, dass es nicht das eigene Haus ist.

 

Bindestriche

Im Deutschen werden Substantive entweder zusammengeschrieben oder durch einen Bindestrich gekoppelt, wobei, wenn möglich, die Zusammenschreibung zu bevorzugen ist. Das gilt auch für Firmennamen! Deshalb schreibt man „Mercedes-Werke“ und nicht „Mercedes Werke“. Bei zwei Wörtern ist das noch einfach; es werden jedoch ALLE Wörter gekoppelt, die zusammengehören: Meine Noch-nicht-ganz-Ex-Frau. Anti-rau-Effekt (mit Gruß an Fructis). Und auch Einheiten werden durchgekoppelt: 100-m-Lauf. 25-km-Strecke. Eine Ausnahme bildet das Prozentzeichen: 5 %-Klausel wird nicht durchgekoppelt. Würde auch sehr merkwürdig aussehen.

 

Einheiten

Wo wir gerade beim Thema Einheiten sind: Zwischen Zahl und Einheit kommt grundsätzlich ein (geschütztes) Leerzeichen: 100­ m. 200 %. 34 g. Einzige Ausnahme bilden das Grad- und das Zollzeichen: 100°, 100‘, 100‘‘. In Verbindung mit Celsius jedoch kommt nach dem Grad wieder ein Leerzeichen: 100° C. Na gut, noch eine Ausnahme gibt es: 100%ig wird gänzlich ohne Leerzeichen geschrieben.

 

Doppelpunkt

Ob es nach einem Doppelpunkt groß oder klein weitergeht, hängt davon ab, ob ein vollständiger Satz folgt oder nicht: Das hier zum Beispiel ist ein vollständiger Satz mit Subjekt, Prädikat und Objekt. Mein zweites Beispiel hingegen: ist keiner. Folgt ein vollständiger Satz, beginnt dieser mit einem Großbuchstaben, folgt ein Satzfragment, geht es nach dem Doppelpunkt klein weiter.

 

Apostroph

Im Deutschen wird nur sehr selten ein Apostroph gesetzt, und wenn, dann NIEMALS bei einem Plural. Beim Genitiv nur, wenn der Namen mit einem S aufhört, und auch dann kommt der Apostroph NACH dem S, nicht davor. Es gibt auch keine „internationale Schreibweise“, die einen Apostroph vor einem Genitiv-S erlauben würde, auch wenn das Argument immer wieder gern angeführt wird. Wie heißt es so schön?

Andreas Kiosk gehört Andrea.

Andreas’ Kiosk gehört Andreas.

Andrea’s Kiosk gehört einer Idiotin.

Wenn im Deutschen ein Apostroph gesetzt wird, dann um anzuzeigen, dass ein Buchstabe ausgelassen wurde: Bei „Wird’s bald?“ beispielsweise das „e“ vom „es“. Ein Imperativ hingegen hat kein „e“ am Ende, ergo fällt auch kein Buchstabe weg, ergo hat da auch kein Apostroph irgendetwas zu suchen: Komm her! Mach mit! Hol dir ein Eis!

Übrigens: Der Apostroph muss die Form einer 9 haben, nicht einer 6. Verwendet man beim Tippen die Apostroph-Taste (über dem Hashtag), setzt Word meist die Form einer 6. Der Apostroph muss dann über Einfügen -> Symbole ausgewählt und eingefügt werden.

 

Akronyme

Man kann ein Plural-S an ein Akronym hängen, was gerade bei weiblichen Akronymen gar nicht so schlecht ist, damit man erkennen kann, ob es sich bei „die AG“ um eine oder mehrere Arbeitsgemeinschaften handelt. Immer jedoch wird der Plural mit einem S gebildet und nie so wie der Plural des ausgeschriebenen Worts. Es ist also immer AGs, niemals AGen (mit Gruß an den Ex-Lehrer meiner Tochter). Und natürlich wird dieses Plural-S nie mit einem Apostroph vom Wort getrennt. Man kann das Plural-S jedoch genauso gut weglassen: Bei „die PC“ ist auch so klar, dass es sich um mehrere Computer handelt.

 

AGB

Sehr beliebt ist das Plural-S am Akronym für die allgemeinen Geschäftsbedingungen (was übrigens kein Eigenname ist, weshalb das „allgemein“ kleingeschrieben wird). Interessanterweise ist das nicht grundsätzlich falsch. Wenn ich AGB auf meiner Website habe, schreiben sich diese ohne Plural-S – denn „Bedingungen“ sind ja schon Mehrzahl, niemand hat ja nur eine einzige allgemeine Geschäftsbedingung. Habe ich hingegen mehrere AGBs, z. B. AGB für Privat- und andere AGB für Geschäftskunden, kann sehr wohl ein Plural-S an das Akronym gehängt werden. Aber wirklich nur dann.

 

Cellulitis/Cellulite

Die Endung -itis bezeichnet in der Medizin IMMER eine Entzündung. Eine Cellulitis ist somit eine Entzündung der Haut. Bei der verhassten Orangenhaut hingegen handelt es sich um eine Bindegewebsschwäche, von Entzündung keine Spur – deshalb heißt sie Cellulite, nicht Cellulitis.

 

Und nun bete ich, dass ich in diese Liste keinen Tippfehler eingebaut habe – andererseits sind Tippfehler einfach nur menschlich und oftmals unvermeidbar, Rechtschreibfehler hingegen resultieren aus Unwissenheit, und gegen die kann man etwas machen.

Weiterlesen: Beliebte Fehler Teil 2  Beliebte Fehler Teil 3

 

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Kategorie: Rechtschreibung

Kommentare

  1. Hannes Franz meint

    28. August 2015 um 12:46

    Vielen Dank für die knackige Zusammenfassung!

    Antworten
  2. Telli meint

    28. Oktober 2015 um 6:58

    „Und nun bete ich, dass ich in diese Liste keinen Tippfehler eingebaut habe – andererseits sind Tippfehler einfach nur menschlich und oftmals unvermeidbar, Rechtschreibfehler hingegen resultieren aus Unwissenheit, und gegen die kann man etwas machen.“
    Stimmt, ist nur ein kleiner Unterschied ob es in einem Artikel oder in einem Programmcode ist 😉
    https://de.wikipedia.org/wiki/Tippfehler

    Antworten
  3. Vanna meint

    9. März 2018 um 21:38

    Das sogenannte Deppenleerzeichen breitet sich ja aus wie eine ansteckende Krankheit. Und es ärgert mich jedes Mal. Bei vielen Firmen gibt es auch interne Schreibregeln, die gar keine Bindestriche erlauben, wenn ein Markenname vorkommt. Wenn mein Reinigungsmittel z. B. „Mountain Fresh“ heißt ist dann die Logik, dass zur Erhaltung des Markennamens nicht durchgekoppelt werden darf und dann muss es eine Mountain Fresh-Bestellung werden. Ganz furchtbar.

    Antworten

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